Bei dem Elektroencephalogramm, kurz EEG handelt es sich um eine Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Gehirns (Hirnströme). Die Hirnströme werden an der Kopfoberfläche oder mittels implantierter Elektroden im Gehirn selbst gemessen. Die Zeitauflösung liegt im Millisekundenbereich, die räumliche Auflösung ist hingegen sehr schlecht. Entdecker der elektrischen Hirnwellen bzw. des EEG ist der Neurologe Hans Berger (1873−1941) aus Jena.
E
Ein Axon (langer, faserartiger Fortsatz von Nervenzellen), welches Signale vom zentralen Nervensystem weg in periphere Bereiche leitet, wie das zum Beispiel bei der Motorik der Fall ist, wird efferent genannt. Das Gegenteil ist Afferenz.
Der Begriff eidetisches Gedächtnis bezeichnet das Phänomen eines nahezu perfekten visuellen Gedächtnisses. Manchmal wird auch der Begriff »fotografisches« Gedächtnis verwendet. Das Phänomen ist sehr selten, wissenschaftlich jedoch nicht klar definiert.
Eine orientierungsensitive Zelle im primären visuellen Cortex (Großhirnrinde), deren rezeptives Feld sich nach ON und OFF Subfeldern aufteilt. Reagiert beispielsweise stark auf Linien einer bestimmten Orientierung
Der Prozess, bei dem Zellen Informationseinheiten auf der DNA in Funktionsträger in Form von Proteinen – also Eiweißen – übersetzen. Dem zentralen Dogma der Molekularbiologie zufolge besteht dieser Vorgang aus zwei Phasen: Während der Transkription wird ein Abschnitt des Erbmaterials in Ribonukleinsäure umgeschrieben. Diese gibt der Zelle die Reihenfolge vor, in welcher sie einzelne Aminosäuren zu einem Protein zusammenbauen soll. Das geschieht im Zuge der Translation. Manche Eiweiße müssen nach der Translation noch zusammengefaltet oder auf andere Weise modifiziert werden, bevor sie als Strukturprotein oder als Enzym einsatzfähig sind.
Ein Therapieverfahren, das bei schweren psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Schizophrenie eingesetzt wird. Die Elektrokrampftherapie (EKT) – umgangssprachlich auch als „Elektroschocktherapie“ bezeichnet –, wurde in den 1930er Jahren entwickelt. Während der Behandlung entsteht im Gehirn unter kontrollierten Bedingungen ein Krampf, der geschädigte Neuronen dazu anregen soll, sich zu regenerieren und neu zu organisieren. Wirksamkeit und Nutzen der EKT sind umstritten, werden in den letzten Jahren aber zunehmend bestätigt. Heute wird die Anwendung nur noch unter Narkose durchgeführt.
Das Elektrooculogramm ist eine Aufzeichnung des elektrischen Potentials der Augen. Es wird von Elektroden gemessen, welche auf der Haut rund um das Auge platziert sind. Eine Methode zur Verfolgung von Augenbewegungen
Ein Begriff der Kognitionswissenschaft, nach dem Körperzustände auf den Geist zurückwirken. Embodied Cognition kann übersetzt werden mit „leiblich verankerte Kognition“ oder „verkörperlichtes Denken“. Geist, Körper und Umwelt werden als Teile eines dynamischen Systems verstanden, in dem kognitive Prozesse als komplexe Interaktionen zwischen den Komponenten ablaufen. So kann z.B. Gestikulieren die mathematischen Fähigkeiten unterstützen.
Unter „Emotionen“ verstehen Neurowissenschaftler psychische Prozesse, die durch äußere Reize ausgelöst werden und eine Handlungsbereitschaft zur Folge haben. Emotionen entstehen im limbischen System, einem stammesgeschichtlich alten Teil des Gehirns. Der Psychologe Paul Ekman hat sechs kulturübergreifende Basisemotionen definiert, die sich in charakteristischen Gesichtsausdrücken widerspiegeln: Freude, Ärger, Angst, Überraschung, Trauer und Ekel.
Emotionen stellen die Forschung auch heute noch vor viele Fragen: Gibt es primäre und sekundäre Emotionen? Gibt es globale Emotionen? Gibt es Zusammenhänge zwischen einzelnen Emotionen? Auf Fragen wie diese suchen unterschiedliche Emotionstheorien Antworten.
Der Begriff „Empathie“ geht auf das altgriechische Wort für „Leidenschaft“ zurück. Heute versteht man unter Empathie das Vermögen, sich in andere hineinzuversetzen und deren Gefühle, Gedanken und Handlungsweisen nachzuvollziehen. Die physiologische Basis dafür sehen viele Neurowissenschaftler in den Spiegelneuronen: Nervenzellen, die beim Beobachten einer Handlung ebenso aktiv sind wie bei deren Ausführung.
Das Ende eines Axons (langer, faserartiger Fortsatz) einer Nervenzelle wird als Endknöpfchen bezeichnet, sofern es präsynaptischer Teil einer Synapse ist. Das Endknöpfchen ist eine kugelförmige Verdickung in dessen Innerem sich Vesikel (Bläschen) befinden, die Neurotransmitter (chemische Botenstoffe des Gehirns) speichern.
Abkürzung für endogene Morphine, also für Morphine, die vom Körper selbst gebildet werden. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Unterdrückung und Linderung von Schmerzen. Auch an Euphorie (Hochgefühl) sind sie beteiligt
Ein Engramm, auch als Gedächtnisspur bezeichnet, ist eine neuronale Entsprechung von Gedächtnisinhalten. Es wird vermutet, dass Lernprozesse auf strukturellen Veränderungen in synaptischen Verbindung von Neuronen beruhen.
Mit dem Begriff „Epigenetik“ fassen Biologen alle Prozesse zusammen, die das Erscheinungsbild eines Organismus über die Regulation von Genaktivitäten beeinflussen, ohne dass die Abfolge der DNA-Bausteine verändert wird. Dies geschieht beispielsweise dadurch, dass die Zelle bestimmte Abschnitte der Erbsubstanz chemisch modifiziert und sie auf diese Weise dauerhaft oder vorübergehend stilllegt. So haben Frauen zwar in jeder Körperzelle zwei X-Chromosomen vorliegen; jeweils eines davon ist aber so fest verpackt, dass es nicht in Aktion tritt.
Die Epiphyse (Zirbeldrüse) ist ein unpaariger Bestandteil des Epithalamus (Teil des Zwischenhirns). Es handelt sich um eine Drüse, die Melatonin ausschüttet. Über die Epiphyse wird unter anderem die „innere Uhr“ gesteuert.
Das episodische Gedächtnis ist eine Form des deklarativen Langzeitgedächtnisses. Es beinhaltet die eigene Biographie, also wichtige Erlebnisse und Erfahrungen der Vergangenheit inklusive ihrer Verortung in Raum und Zeit.
Ein hinter dem Thalamus (größter Teil des Zwischenhirns) gelegener Teil des Diencephalons (Zwischenhirn). Zu ihm gehören unter anderem die Habenulae und die Epiphyse.
Damit am Dendriten des Empfänger-Neurons ein Aktionspotenzial ausgelöst werden kann, muss die Spannung zwischen Zellinnerem und — äußerem einen Schwellwert von –50 mV übersteigen. Dies ist die Erregungsschwelle. Bleibt die Spannung darunter, wird kein Potenzial ausgelöst
Die Hirnforschung beschreibt mit dem Begriff Exekutive Funktionen die „höheren“ mentalen Fähigkeiten von Lebewesen. Dazu gehören zum Beispiel die gezielte Aufmerksamkeit, die Planung von Handlungen, Fehlerkorrektur, Entscheidung, Impulskontrolle und emotionale Regulation.
Bei der Extinktion wird ein Reiz mehrfach im selben Kontext präsentiert, bis eine Gewöhnung, d.h. eine Habituation, eingetreten ist. Vgl. auch die klassische Konditionierung. Beispielsweise lernt eine Schnecke, dass eine bestimmte Berührung nicht bedrohlich ist. Diese Desensibilisierung schlägt sich auch auf Ebene der Synapsen nieder.
Als extrapyramidales System wird eine Reihe von Strukturen des Gehirns bezeichnet, die maßgeblich an der Beeinflussung der Motorik beteiligt sind, jedoch nicht zur Pyramidenbahn gehören. Es besteht aus multisynaptischen Neuronenketten. Zum extrapyramidalem System zählen zahlreiche Kerne wie das Striatum, Caudatum, Pallidum, Nucleus ruber und die Substantia nigra.
e
Als exzitatorisch werden erregende Synapsen bezeichnet, die die nachfolgende Zellmembran depolarisieren und so zur Bildung eines Aktionspotenzials führen können. Eine exzitatorische Wirkung wird meist über einen erregenden Transmitter (Botenstoff), wie z.B. Glutamat, erzeugt. Das Gegenteil ist eine inhibitorische, hemmende Synapse.