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G

GABA ist eine Aminosäure und der wichtigste inhibitorische, also hemmende Neurotransmitter, der bei der Informationsübertragung zwischen Neuronen an deren Synapsen als Botenstoff dient.

Die Ganglienzelle bündelt in der Netzhaut die Signale der Fotorezeptoren und leitet sie über ihre Axone (lange, faserartige Fortsätze einer Nervenzelle) weiter. Die Gesamtheit dieser Axone bildet den Sehnerv.

Bezeichnung für eine Ballung von Nervenzellkörpern im peripheren Nervensystem. Gerne findet der Begriff Nervenknoten Verwendung, wegen seines Erscheinungsbildes. (gr. Gágglion = knotenartig‚)

Eine spezielle Verbindung zwischen zwei Zellen, die eine direkte Kommunikation, im Sinne einer elektrischen Zellkopplung erlaubt. Diese Verbindung ist — anders als bei den meisten Synapsen, die chemische Botenstoffe zur Reizübertragung verwenden — schneller.

Gedächtnis ist ein Oberbegriff für alle Arten von Informationsspeicherung im Organismus. Dazu gehören neben dem reinen Behalten auch die Aufnahme der Information, deren Ordnung und der Abruf.

Die drei sich im Mittelohr befindlichen Knochen Steigbügel (Stapes), Hammer (Malleus) und Amboss (Incus) werden als Gehörknöchelchen bezeichnet. Es handelt sich dabei um die kleinsten Knochen im menschlichen Körper. Sie übertragen mechanisch die Schallwellen vom Trommelfell zur Hörschnecke (Cochlea).

Der Bereich der Netzhaut mit der höchsten Dichte an Fotorezeptoren. Aufgrund dieser hohen „Auflösung“ sehen wir hier sehr scharf. Der Durchmesser des Gelben Flecks beim Menschen beträgt ca 5 mm. Im Zentrum des Gelben Flecks liegt die Fovea.

Informationseinheit auf der DNA. Den Kernbestandteil eines Gens übersetzen darauf spezialisierte Enzyme in so genannte Ribonukleinsäure (RNA). Während manche Ribonukleinsäuren selbst wichtige Funktionen in der Zelle ausführen, geben andere die Reihenfolge vor, in der die Zelle einzelne Aminosäuren zu einem bestimmten Protein zusammenbauen soll. Das Gen liefert also den Code für dieses Protein. Zusätzlich gehören zu einem Gen noch regulatorische Elemente auf der DNA, die sicherstellen, dass das Gen genau dann abgelesen wird, wenn die Zelle oder der Organismus dessen Produkt auch wirklich benötigen.

Ein ca. 5 qcm großer Bereich von Riechzellen am hinteren Teil der Nasenscheidewand. Die Axone (lange faserartige Fortsätze der Nervenzellen) der Riechzellen bilden den Riechnerv und ziehen durch das Siebbein zum Bulbus olfactorius.

Der Sinneseindruck, den wir als „Geschmack“ bezeichnen, ergibt sich aus dem Zusammenspiel zwischen Geruchs– und Geschmackssinn. Sinnesphysiologisch ist „Geschmack“ jedoch auf den Eindruck begrenzt, den uns die Geschmacksrezeptoren auf der Zunge und in den umgebenden Schleimhäuten zuführen. Aktuell geht man davon aus, dass es fünf verschiedene Sorten von Geschmacksrezeptoren gibt, die auf die Geschmacksqualitäten süß, sauer, salzig, bitter und umami spezialisiert sind. 2005 haben Wissenschaftler zudem einen möglichen Geschmacksrezeptor für Fett identifiziert.

Geschmacksknospen sind Gruppen von Geschmackssinneszellen in der Mundschleimhaut und somit der Ort der Geschmackswahrnehmung.

Geschmackspapillen sind bestimmte Oberflächenstrukturen der Zunge, auf denen sich Geschmacksknospen befinden. Sie werden aufgrund ihrer Größe, Form und Dichte an Geschmacksknospen unterschieden. Es gibt Wall-​, Blätter-​, Pilz-​, Faden– und Linsenpapillen.

Der Bereich der Außenwelt, der bei ruhiger Kopfhaltung und geradem Blick wahrgenommen werden kann. Beim Menschen beträgt er in der Horizontalen ca. 180°, in der Vertikalen ca. 60°. Hasen erreichen durch ihre seitlich gestellten Augen 360°, wobei das binokulare Gesichtsfeld – also die Schnittmenge beider Augen – nur 30° umfasst.

Eine nonverbale Form der Kommunikation, bei der bestimmte Bewegungen Inhalte transportieren – ein Zucken der Schultern, eine abwinkende Armbewegung.

Der Glaskörper besteht aus einer gelartigen Substanz im Augeninneren, die die Form des Auges unterstützt.

Gliazellen stellen neben den Neuronen die zweite Gruppe große Gruppe von Zellen im Gehirn. Sie wurden lange Zeit als die inaktiven Elemente des Gehirns, als „Nervenkitt“ bezeichnet. Heute weiss man, dass die verschiedenen Typen von Gliazellen (Astrozyten, Oligodendrozyten und Mikrogliazellen) klar definierte Aufgaben im Nervensystem erfüllen. So reagieren sie z. B. auf Krankheitserreger, spielen eine wichtige Rolle bei der Ernährung der Nervenzellen oder isolieren Nervenfasern. Ihr Anteil im Vergleich zu den Neuronen liegt bei etwas über 50 Prozent.

Chemische Botenstoffe, die von Astrozyten und anderen Gliazellen freigesetzt werden. Mit ihrer Hilfe kommunizieren die Gliazellen mit anderen Zellen des Nervensystems, beispielsweise wenn es um die Bildung einer Synapse geht. Die häufigsten Typen von Gliotransmittern sind die Aminosäuren Glutamat und D-​Serin sowie das Adenosintriphosphat (ATP).

Der Globus pallidus, auch Pallidum genannt, ist eine Hirnregion im Subthalamus des Zwischenhirns (Diencephalon). Es handelt sich um einen motorischen Kern des extrapyramidalen Systems, der funktionell den Basalganglien zugeordnet wird.
Das Pallidum weist einen hemmenden und einen erregenden Teil auf. Die lateinische Bezeichnung pallidus – bleich bezieht sich auf die Färbung dieses Kerns.

Glutamat ist eine Aminosäure und der wichtigste erregende (exzitatorische) Neurotransmitter, der bei der Informationsübertragung zwischen Neuronen an deren Synapsen als Botenstoff dient.

Eine Färbemethode, mit der komplette Nervenzellen sichtbar gemacht werden können. Als der italienische Mediziner und Wissenschaftler Camillo Golgi (1843 — 1926) Nervengewebe mit einer Lösung aus Kaliumdichromat und Silbernitrat behandelte, bildeten sich in den Zellen kleine Kristalle aus Silberchromat – allerdings nur in jeder 10. Zelle. Golgi nannte seine Methode zunächst „Schwarzreaktion“. Mit Hilfe dieses Verfahrens wurde gezeigt, dass das gesamte Nervensystem aus einzelnen Neuronen besteht.

Das Golgi-​Sehnenorgan ist ein Sensor an der Verbindungsstelle zwischen Sehne und Muskel. Er reagiert vor allem auf die Kontraktion des Muskels und kann so dessen Spannung registrieren. Diese gibt wiederum Auskunft über die Position einzelner Körperteile im Raum.

Als graue Substanz wird eine Ansammlung von Nervenzellkörpern bezeichnet, wie sie in Kerngebieten oder im Cortex (Großhirnrinde) vorkommt.

Das Großhirn umfasst die Großhirnrinde, (graue Substanz), die Nervenfasern (weiße Substanz) und die Basalganglien. Es ist der größte Teil des Gehirns. Die Rinde kann in vier Rindenfelder unterteilt werden: Temporallappen, Frontallappen, Okzipitallappen und Parietallappen.
Seine Aufgaben sind die Koordination von Wahrnehmung, Motivation, Lernen und Denken.

Anspielung auf ein mittlerweile überholtes Modell aus der Lernpsychiologie. Den Begriff dachte sich der polnische Neurophysiologe Jerzy Konorski in den 1960er-​Jahren aus. Er stellte sich vor, dass ein bestimmter kognitiver Vorgang im Gehirn – etwa der Gedanken an die eigene Großmutter – stets mit der Aktivität ein– und desselben Neurons verknüpft ist. Wie Wissenschaftler mittlerweile herausgefunden haben, ist das Ganze aber etwas komplizierter: Erinnerungen werden durch ein räumliches und zeitliches Muster von Aktionspotenzialen unterschiedlicher Nervenzellen generiert.

Hier bearbeitet das Gehirn Informationen, die von den Geschmacksrezeptoren ausgehen. Werden letztere stimuliert, so geben die Sinneszellen in den Geschmacksknospen über verschiedene Zwischenstationen ein Signal an den Thalamus. Der Thalamus leitet dieses Signal wiederum an den Insellappen weiter. Hier liegt der primäre gustatorische Cortex, der die Informationen der Geschmacksbahnen mit weiteren Sinneseindrücken kombiniert. Das kombinierte Datenpaket gibt der primäre gustatorische Cortex anschließend an sein sekundäres Pendant weiter. Dieses befindet sich im orbifrontalen Cortex, wo auch die Endverarbeitung der Geruchsinformationen stattfindet.

Der Gyrus angularis ist Teil des Großhirns und wird zum Parietallappen gezählt. Er liegt aber anatomisch an der Schnittstelle von Temporal-​, Occipital– und Parietallappen. Funktional werden hier Seh– und Höreindrücke integriert, zudem ist er an Schreiben, Lesen und Rechnen beteiligt.

Der Gyrus cinguli ist ein wichtiger Teil des limbischen Systems im Großhirn. Dieser Cortexstreifen liegt an den seitlichen Rändern der Rille, die die beiden Großhirnhemisphären voneinander trennt, direkt über dem Corpus callosum. Er ist beteiligt an der Steuerung der Atem– und Pulsfrequenz und des Blutdrucks. Er übernimmt eine wichtige Rolle bei der Regulation von vitalen Vorgängen, wie Verdauung und Fortpflanzung. Speziell der anteriore (vordere) Bereich wird zudem mit Aufmerksamkeit, Konzentraion und Motivation in Verbindung gebracht.

Der Gyrus dentatus ist ein Teil und die „Eingangsstation“ des Hippocampus. Er erhält über den entorhinalen Cortex unterschiedliche sensorische Eingänge aus dem Cortex (Großhirnrinde). Seine dicht gepackten Körnerzellen, die in der sogenannten granulären Schicht zu finden sind, projizieren fast ausschließlich zu den Ammonshornregionen CA3 und CA4.

Der Gyrus fusiformis liegt im inferioren, also inneren Temporallappen und spielt eine wichtige Rolle bei der Erkennung von Objekten. Im rechten Gyrus fusiformis wird die Gesichtserkennung vermutet, weshalb diese Struktur auch als fusiformes Gesichtsareal bezeichnet wird.

Der Gyrus parahippocampalis verläuft im unteren, inneren Temporallappen entlang des Hippocampus. Diese Windung wird ausgekleidet vom entorhinalen Cortex. Sie ist mit zahlreichen Arealen der Großhirnrinde verbunden und projiziert ihrerseits an den Hippocampus, als dessen Tor sie auch gilt. Damit ist sie unter anderem an der Verfestigung von expliziten Gedächtnisinhalten beteiligt.

Paul

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